Sanierung des bestehenden Rentamtes
Im Jahr 2011 fing man an, eine Entwurfsplanung für den Umbau und die Sanierung des historischen Gebäudes des ehemaligen Rentamtes in Wolfratshausen zu erstellen. Die Historie und der Denkmalschutz des Gebäudes verlangten es, sehr aufmerksam und sensibel mit Bestand, Material und Neubau umzugehen und ein für alle Beteiligten akzeptables Gesamtkonzept zu erstellen.
Teile des jetzigen Gebäudes entstanden bereits im Jahr 1738 als notwendige Stallungen für Pferde des kurfürstlichen Regimentes. Als der Platz hierfür nicht mehr ausreichte, wurden die Stallungen zu einer Kaserne umgebaut. Bemerkenswert ist, dass hierfür Steine der zerstörten Wolfratshauser Burg verwendet wurden. 1803 bezog das Rentamt das bestehende Gebäude, danach war es bis 1983 Sitz des Vermessungsamtes. In den Jahren bis zur Sanierung 2011 wurde es von der Stadt an unterschiedliche Nutzer vermietet.
Im Jahr 2011 wird nun durch einen privaten Investor eine Grund- und Kernsanierung durchgeführt. Ziel war es, ein modernes und energetisch tragbares Gebäude überwiegend für Gewerbe zu erschaffen, ohne den Charakter und die historischen Elemente zu beschädigen oder zu verändern. So bleibt zum Beispiel im 2. Obergeschoss eine Wand mit Rückständen einer Wandmalerei oder auch die gesamte Tragkonstruktion im Dachgeschoss unverändert. In einem externen Anbau wird die komplette neue Erschließung mit einem behindertenfreundlichen Aufzug angeordnet, um den Innenraum von einem derart großen Eingriff zu schonen.
Es entstehen mehrere gewerbliche Räume, die in unterschiedlicher Art und Weise gemietet und genutzt werden können. Im Erdgeschoss siedelt sich mit Ernsting’s Family ein Modegeschäft an. Das 1. Obergeschoss mietet die Stadt Wolfratshausen für zusätzliche Verwaltungsräume. Im 2. Obergeschoss und in einem Teilbereich des Dachgeschosses werden die Räumlichkeiten nun von der Süddeutschen Zeitung genutzt. Das restliche Dachgeschoss wird als eine kleine Wohneinheit von ca. 50 qm vermietet.